U.S. General Election 2016 - MH Prognostics


Kommentare zur aktuellen Lage
in English

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Ausgangslage General Election | Rep. Convention | Dem. Convention | August | September | 1. TV-Debatte | Letzte TV-Debatte | Finale
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -


Ausgangslage General Election [Kommentar vom 30.06.2016]

Zur Ausgangslage zu Beginn der "General Election Campaign" veröffentliche ich an dieser Stelle nochmals meinen Kommentar, den ich vor rund 3 Wochen nach dem Final Tuesday, also nach Abschluss der Vorwahlsaison, verfasst habe:

Mit dem Abschluss der Vorwahlsaison ist gleichzeitig de facto der Wahlkampf für November eröffnet.

Obwohl fast alle Clinton als Favoritin sehen, ist aus meiner Sicht Trump derzeit zu favorisieren , und zwar vor allem aus folgenden 2 Hauptgründen:

1) Während Trump bei unabhängigen Wählern relativ gut punkten kann (nur Sanders wäre ihm hier überlegen), schwächelt Clinton bei den Unabhängigen gewaltig. Selbst wenn nahezu alle demokratischen Sanders-Anhänger im November für Clinton stimmen, wird es für sie extrem schwierig im November, wenn ihr bei den Unabhängigen keine Trendwende gelingt. Da es seit einigen Jahrzehnten bei US-Präsidentschaftswahlen stets mehr konservative (republikanische) als liberale (demokratische) Stammwähler gibt, haben die Demokraten nur dann eine Chance auf den Sieg, wenn sie eine deutliche Mehrheit der ideologisch moderaten unabhängigen Wähler (>55%) für sich gewinnen können. Clinton wird vermutlich sogar gewaltig kämpfen müssen, um im Nordosten nicht New Hampshire (Swing-State mit leichter Tendenz zu Demokraten und überdurchschnittlich vielen Unabhängigen) nicht an Trump zu verlieren.

2) Da aufgrund des sogenannten "Mehrheitswahlrechts" die Mehrheiten in zahlreichen Bundesstaaten schon von vornherein so gut wie fest stehen, entschieden in den letzten 15-20 Jahren meistens 2 Regionen die Wahl: Der Mittlere Westen (insg. 91 Elektorenstimmen) sowie der Südwesten (exkl. Utah) von Nevada bis Colorado (insg. 31 "Electoral Votes"), dazu noch Pennsylvania (20 EV), Virginia (13 EV) und New Hampshire (4 EV). Die Demokraten konnten in den letzten Jahren das Weiße Haus nur dann gewinnen, wenn sie im Mittleren Westen und Südwesten jeweils eine deutliche Mehrheit der Bundesstaaten gewonnen haben, d.h. sie brauchen erfahrungsgemäß im MidWest mindestens 62 der 91 Elektorenstimmen, sowie im Südwesten mindestens 20 von 31, dazu noch Pennsylvania und New Hampshire. Und vor allem in den MidWest-Staaten schwächelt Clinton ebenfalls, die sich vor allem im wirtschaftlich schwer gebeutelten industriell geprägten "Rust Belt" schwer tun wird, gegen einen protektionistisch auftretenden Trump zu punkten.

Meiner "Baseline"-Prognose (1. MH-Ergebnisprognose für den 8. November) zufolge schätze ich Clinton für November im Bereich zwischen 227 und 285 Electoral Votes ein, Trump hingegen zwischen 253 und 311 EV, also mit einem leichten Startvorteil.
Für die wahrscheinlichste Variante halte ich aus heutiger Sicht aufgrund der Fundamentaldaten einen knappen Trump-Sieg mit 282 zu 256 Electoral Votes.

Kann Clinton noch gewinnen? Selbstverständlich. Aber es wird nicht leicht für sie.

Um zu gewinnen, müsste sie vor allem jene (in der Grafik hellblauen) Bundesstaaten besser absichern, in denen sie nur knapp führt (davon am stärksten gefährdet ist vermutlich Pennsylvania, aber auch Michigan könnte - siehe Vorwahl im März - noch zu einer Zitterpartie werden), dazu den einen oder anderen Bundesstaat, in dem die Fundamentaldaten derzeit gegen sie laufen (rosa), wieder zurückgewinnen.
Die großen Staaten Ohio und Florida werden ganz harte Brocken. Auf Florida würde ich mich als Demokrat grundsätzlich nie verlassen, und in Ohio und Iowa dürfte es auch nicht einfacher für sie werden. Sie müsste daher entweder zumindest einen Staat aus dem Duo Virginia (gut möglich) und North Carolina (deutlich schwieriger) gewinnen und dazu New Hampshire (wäre eigentlich ein Pflichtsieg für die Demokraten, der aber auch zur Zitterpartie werden könnte), dann ginge es sich aus. Auch Nevada im Südwesten ist sicherlich noch gewinnbar, aber gerade weil der Gegner Trump heißt, würde ich den Casino-Staat auch nicht fix einplanen.

Regional könnte auch noch manches davon abhängen, welche Personen als Vizekandidaten ausgewählt werden. Clintons Favoriten dürften Castro (Texas) und Kaine (Virginia) sein, wobei Castro einerseits landesweit wahrscheinlich die größere Strahlkraft hätte, andererseits trotzdem seinen Heimatstaat Texas wohl kaum auf die demokratische Seite bringen könnte, während Kaine die eher unauffällige "Sicherheitsvariante" wäre, die ihr helfen könnte, zumindest Virginia leichter zu halten.
Bei Trump muss man vermutlich mit allem rechnen (strategisch würde für ihn am meisten Sinn machen, wenn er sich jemanden aus einem MidWest-Staat ins Boot holt, aber vermutlich wäre ein gestandener Republikaner für ihn derzeit noch wichtiger, um die republikanische Anhängerschaft möglichst geschlossen hinter ihm zu vereinen), da wage ich derzeit keine Prognose. Außer dass ich mir nicht vorstellen kann, dass Trump Kandidaten wie Rubio oder Cruz zu seinem Vize machen würde, Christie wäre hingegen wohl noch im Bereich des möglichen.



Republican Convention [Kommentar vom 22.07.2016]

Trump hat aus meiner Sicht seinen Parteitag trotz einiger Anlaufschwierigkeiten gut genützt. Auch wenn seine Nominierungsrede vielfach kritisiert wurde, hielte ich es für einen groben Fehler, diese Rede zu unterschätzen. Denn seine Rede war genau auf sein strategisch wichtigstes Zielpublikum zugeschnitten: Desillusionierte einfache Arbeiter im Mittleren Westen, die in den letzten Jahren entweder ihren (tendentiell schlecht bezahlten) Job verloren haben, oder Angst davor haben, ihn in Kürze zu verlieren. Denn was beim "einfachen Volk" von seiner Rede hängen bleibt, sind vor allem ein paar wenige kurze aber zugkräftige Kernaussagen, darunter:
"I am your voice. I'm with you." und "Make America strong/proud/safe/great again."

Wenn Trump diese Kernbotschaften bis November ständig trommelt, werden die MidWest-Staaten für Clinton ein sehr sehr hartes Pflaster. Meiner Einschätzung nach werden aus Clintons Sicht Ohio und Iowa kaum noch zu retten sein, ich fürchte mittlerweile sogar, dass Pennsylvania (ein absoluter "must win"-Staat für Clinton) bereits knapp gekippt sein könnte. Dazu könnte im Nordosten auch New Hampshire verloren gehen, und eventuell sogar ein Teil von Maine (ist einer der wenigen Bundesstaaten, wo die EVs nach Kongressbezirken vergeben werden).

Nachdem Kaine als Clintons Vize nun fix zu sein scheint, dürfte zumindest Virginia demokratisch bleiben. Auch im Südwesten sind Clintons Chancen voll intakt. Im Nordosten könnte ihr ein Einsatz von Sanders helfen, New Hampshire und Maine zu halten. Höchste Zeit also, dass sie sich auf die "Swing States" im Mittleren Westen konzentriert, am besten mit Schützenhilfe von Biden und/oder Obama. Denn wenn neben Ohio und Iowa auch noch Staaten aus dem Trio Minnesota, Wisconsin oder Michigan verloren gingen (derzeit eher unwahrscheinlich, aber die Mehrheit wird immer dünner), dann wäre das wohl "Game over" für Clinton.

Meine aktualisierte Prognose rechnet demnach derzeit mit einem Trump-Sieg von 290 zu 248. Wenn Clinton Pennsylvania und New Hampshire doch noch knapp halten könnte, würde das allerdings für ein knappen 272 zu 266 Sieg zu ihren Gunsten ausreichen, was aufzeigt, wie wichtig diese beiden Bundesstaaten für Clinton sein könnten (Zur Erinnerung: Hätte Al Gore bei der Wahl 2000 im kleinen New Hampshire nur wenige tausend Stimmen mehr errungen, hätte Bush sogar sein mit fragwürdigen Methoden erzwungener knapper "Sieg" in Florida nicht mehr ins Weiße Haus bringen können).


Democratic Convention [Kommentar vom 31.07.2016]

Der Demokratische Parteitag ist voll nach Plan verlaufen, mit der starken Unterstützung durch Sanders und die mitreißende Rede der First Lady sollte Clinton für die kommenden Tage und Wochen nun gehörigen Rückenwind haben.

In meiner aktualisierten Prognose kann Clinton demnach erstmals mit Trump gleichziehen, auch im Electoral College würde es meiner aktuellsten Prognose zufolge zu einem 269:269-Gleichstand kommen, was aufgrund der hohen Wahrscheinlichkeit des Haltens der republikanischen Mehrheit im Repräsentantenhaus (welches bei Gleichstand die Entscheidung treffen würde) wegen der strukturellen Begünstigung der Republikaner bei der Wahlbezirkseinteilung unterm Strich noch immer einen Präsidenten Trump bedeuten würde.

Nachdem Iowa und Ohio weiterhin leicht zu Trump tendieren, könnte Clinton allerdings eine knappe Mehrheit erringen, wenn es schafft, sich in Nevada und/oder New Hampshire durchzusetzen (ich sehe beide Bundesstaaten derzeit haarscharf an der Kippe). Schlussendlich könnte Clinton (wie auch schon Al Gore 2000) die Präsidentschaft nur dadurch knapp verfehlen, indem sie es möglicherweise ebenfalls nicht schafft, New Hampshire zu gewinnen (Sanders würde New Hampshire vermutlich recht locker gewinnen - aber das ist jetzt bekanntlich kein Thema mehr).


August (Khan-Kontroverse) [Kommentar vom 03.08.2016]

Durch die "Khan-Kontroverse" dürfte Trump doch etwas beschädigt worden sein, wie nachhaltig der Schaden ist, bleibt allerdings abzuwarten. Dennoch sieht meine aktuellste Ergebnisprognose Clinton nun erstmals(!) in diesem Wahlkampf knapp mit 285 zu 253 voran.



September (Clinton-Kollaps) [Kommentar vom 13.09.2016]

Spätestens nachdem Clinton beim Verlassen einer Gedenkfeier zum 11. September kurzfristig kollabierte, ist der Rückenwind, den sie seit dem Demokratischen Parteitag spürte, wieder vorbei, weil solche Schwächen wieder Zweifel an Ihrem Gesundheitszustand nähren. Und genau das kann sie als Kontrahentin eines absoluten "Alpha-Typs" (Trump) derzeit am wenigsten brauchen. Rein rational betrachtet sollte das zwar nur eine Nebensächlichkeit sein, sofern sie sich bald wieder in alter Frische öffentlich zeigt, und ähnliche "Hoppalas" in den nächsten Wochen vermeiden kann. Solche Szenen wirken jedoch vielmehr auf der unbewussten Ebene, und kaum jemand kann seriös beziffern, wie stark das welche Wählergruppen unbewusst(!) beeinflussen kann (meiner Einschätzung nach stärker, als es die meisten vermuten).

Meine aktualisierte Ergebnisprognose geht daher wieder von einem Kopf-an-Kopf-Rennen aus, wobei die Berechnung meiner Hauptprognose tatsächlich wieder einen 269:269-Gleichstand im Electoral College ergäbe. Ob Trump sich eventuell noch 1 EV in Maine sichern könnte (und damit 270:268 siegte) wäre beinahe nebensächlich, weil Clinton in jedem Fall mindestens 270 EVs bräuchte; denn bei einem Gleichstand im Electoral College würde bekanntlich das - aller voraussichtlich nach wieder republikanisch dominierte - Repräsentantenhaus die Entscheidung treffen.


1. TV-Debatte [Kommentar vom 28.09.2016]

Nachdem sich Clinton in der ersten großen TV-Debatte recht souverän geschlagen hat, und Trump ungewöhnlich nervös wirkte, sehe ich Clinton nun mit 329 zu 209 EVs voran. Dieser Vorsprung scheint auf den ersten Blick sehr komfortabel, allerdings sind darunter mehrere Bundesstaaten, in denen ich Clinton nur sehr knapp in Führung sehe. Wenn z.B. Florida, North Carolina und Iowa nur minimal in Richtung Trump kippen, steht es nur noch 279 zu 259 zu ihren Gunsten. Wenn dann auch noch New Hampshire und Nevada kippen würden, dann würde sie unter die entscheidende 270er-Marke fallen. Ihr "Margin of Error" ist also in Wirklichkeit wesentlich geringer, als es auf den ersten Blick erscheinen mag.


Letzte TV-Debatte [Kommentar vom 21.10.2016]

Während Trump in den letzten Wochen zwischenzeitlich wieder etwas an Boden gutmachen konnte, kamen vor etwa 2 Wochen Meldungen ans Licht, wonach er sich sehr abfällig über diverse Frauen geäußert hat. Jeder gewöhnliche Kandidat wäre spätestens jetzt politisch erledigt, selbst ein Typ wie Trump sollte jetzt eigentlich nahezu irreparabel beschädigt sein. Allerdings könnte er das, was er möglicherweise in der weiblichen Wählerschaft verliert, bei schenkelklopfenden Männern eventuell gewinnen, für die er mit solchen Äußerungen nur sein Image als starker Führer unterstreicht, der einfach so redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, weshalb sich diese Kontroverse für ihn annähernd als Nullsummenspiel an Wählerstimmen herausstellen könnte, während er den harten Kern seiner Fans jedoch möglicherweise noch stärker motiviert haben könnte.

Im letzten TV-Duell dürfte Clinton abermals die Oberhand behalten haben; ich rechne damit, dass sich die Wählerbewegungen seit dem ersten TV-Duell nun weitgehend neutralisiert haben. Ich sehe daher Clinton in meiner Hauptprognose erneut mit 329 zu 209 EVs voran. Das sollte jetzt eigentlich für die Finalphase für sie reichen. Da ihr Vorsprung jedoch strukturell wesentlich schwächer abgesichert ist als jener von Obama 2012, wird sie vermutlich trotzdem bis zum Wahltag zittern müssen, weil bereits relativ geringe Schwankungen von 2-4% in einigen entscheidenden Bundesstaaten ausreichen könnten, dass Clinton auf ihr voraussichtliches Minimum von 240 EVs fallen könnte, und Trump demgegenüber sein voraussichtliches Maximum von 298 EVs ausschöpfen könnte. Umgekehrt wäre für Clinton auch noch ein relativ deutlicher Sieg (in der Größenordnung von Obamas Wahlerfolg 2012) möglich, falls es in den letzten Tagen vor der Wahl noch einen Trend von 2-4% in ihre Richtung geben sollte.



Finale [Kommentar vom 08.11.2016]

Wie so oft scheint es sich im Finish wieder einmal mehr zusammenzuschieben. Trumps letztes Werbe-Video ist überraschend positiv und könnte einen nicht zu unterschätzenden Einfluss haben, weil er plötzlich für Unentschlossene attraktiver wirken könnte, als wenn er ständig nur Negatives verbreitet. Dass Obama noch gestern nach Michigan geschickt wurde, ist jedenfalls kein besonders gutes Zeichen für Clinton. Denn wenn sogar Michigan zu einer Zitterpartie wird, dann wird sie selbst um den Einzug ins Weiße Haus gehörig zittern müssen.

Trotz allem bleibt Clinton die Favoritin auf den Wahlsieg, wenn auch mit voraussichtlich deutlich knapperem Vorsprung, als es noch vor wenigen Wochen den Anschein hatte.
Meine finale Hauptprognose sieht Clinton bundesweit mit rund 2% Vorsprung knapp voran, sowie im Electoral College mit >279 zu >215 EVs als moderate Favoritin; für die restlichen 44 EVs (Florida & North Carolina) gebe ich keine Prognose ab, weil mir diese beiden Bundesstaaten absolut "too close to call" sind.
Aufgrund der in den letzten Tagen weiter zusammengeschmolzenen Führung von Clinton in mehreren entscheidenden Bundesstaaten und einem vermutlich leichten last-minute-Trend zugunsten von Trump ergibt sich meine finale Siegeschancen-Prognose, wonach ihre Chance auf den Gesamtsieg auf etwa 61% gefallen ist, während Trumps Chancen auf einen - eher überraschenden - Sieg zwar weiterhin in der Minderheit bleiben, aber auf immerhin rund 38% gestiegen sind.

Clinton geht also mit einem leichten Vorteil in den heutigen Wahltag, aber in der Tasche hat sie diese Wahl bei weitem noch nicht.

Welche Bundesstaaten werden heuer - falls es knapp wird - den Ausschlag geben?
"Must Win"-Staaten für Clinton: Minnesota, Wisconsin, Michigan; Pennsylvania; sowie Nevada ODER New Hampshire.
"Must Win"-Staaten für Trump: Arizona, Iowa, Ohio, Florida, North Carolina; sowie Michigan ODER Pennsylvania ODER Nevada UND New Hampshire.

Trump weiß, dass er im mittleren Westen nicht nur Ohio und Iowa umdrehen muss (was ihm vermutlich gelingen wird), sondern noch mindestens einen weiteren relevanten Staat drehen muss, d.h. Pennsylvania oder Michigan (was für ihn sehr schwierig wird, jedoch nicht unmöglich ist, sondern "nur" ähnlich schwierig wird, wie umgekehrt ein Sieg Clintons in Ohio oder Iowa).

Daher rechne ich damit, dass Pennsylvania (und eventuell New Hampshire) heuer die entscheidenden Bundesstaaten sein könnten; in beiden hat sich der Vorsprung Clintons in den letzten 2-3 Wochen beinahe halbiert und ist auf mittlerweile unter 4% geschrumpft, d.h. eine allfällige weitere Bewegung von 2% von Clinton zu Trump könnte diese beiden Staaten bereits zum Kippen bringen.

Trotz einer Vielzahl an strategischen Fehlern in der Clinton-Kampagne gehe ich davon aus, dass sie ihren relativ knappen Vorsprung doch noch irgendwie über die Ziellinie retten wird können, da Trump an und für sich noch um ein Stück unbeliebter sein dürfte als sie selbst. Vermutlich wird jedoch die Mobilisierungskraft der einzelnen Kampagnen in einer Handvoll Bundesstaaten den Ausschlag über Sieg und Niederlage geben (mit mutmaßlichen Vorteilen für Clinton in der Organisation, die Trumps mutmaßlich stärker motivierter Wählerbasis gegenüber steht).

Conclusio:

Wenn Clinton Pennsylvania UND New Hampshire halten kann, dürfte es sich für sie vermutlich ausgehen. Falls sie NH knapp verliert, kann sie sich eventuell noch durch Nevada retten. Eine Niederlage in Pennsylvania brächte sie jedoch schon recht nahe an den Punkt der Ausweglosigkeit.
Am wahrscheinlichsten erscheint mir ein Sieg Clintons mit 279 zu 259 Electoral Votes, wobei ich allerdings in meiner Hauptprognose sowohl Florida als auch North Carolina als "too close to call" einschätze, was meine Endprognose von >279 EVs für Clinton zu >215 EVs für Trump ergibt.

Nun liegt es an den wahlberechtigten US-Bürgern, die Entscheidung zu treffen, wen der heutige Wahltag ins Weiße Haus bringen wird...


Letzte inhaltliche Änderung: 08.11.2016 | © 2016 by MH Prognostics [universalist@gmx.at | 1230 Wien]